Nachrichten aus der Region Köln/Bonn

Regionalforum Mehrfache Innenentwicklung

Mehr als 120 Fachleute aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Planung adressierten in Neuss die drängenden Fragen der urbanen Entwicklung

Am 17. Dezember 2024 fand im Zeughaus Neuss das Regionalforum zur Mehrfachen Innenentwicklung statt. Mehr als 120 Fachleute aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Planung kamen zusammen, um die drängenden Fragen der urbanen Entwicklung in der Region Köln/Bonn zu adressieren. Im Fokus standen die vier zentralen Dimensionen der Mehrfachen Innenentwicklung: Dichte und Nutzungsvielfalt, nachhaltige Mobilität, blau-grüne Infrastrukturen und nachhaltige Energieversorgung.

Impulse und Workshops mit Fachleuten

Nach einleitenden Impulsen von Expertinnen wie Patricia Kraus, Verkehrsplanerin der Stadt Bochum, oder Peter Küsters von der GREENPASS GmbH, tauchten die Teilnehmenden in interaktive Workshops ein. Diese boten praxisnahe Einblicke sowohl durch die Expert*innen als auch durch den kollegialen Austausch der Teilnehmenden. Gemeinsam wurden konkrete Fragestellungen bearbeitet, etwa: „Wie lässt sich Nutzungsvielfalt in verdichteten Stadtteilen konfliktfrei umsetzen?“ oder „Kann der anhaltende Wohnraumbedarf in der Region ein Treiber für die Mehrfache Innenentwicklung sein?“.

Ziel der Workshops war es, Lösungen, Empfehlungen und Beispiele für die Herausforderungen bei der Umsetzung der Mehrfachen Innenentwicklung zu entwickeln. Der inhaltliche Fokus lag jeweils auf einer der vier Dimensionen – Dichte und Nutzungsvielfalt, nachhaltige Mobilität, blau-grüne Infrastrukturen und nachhaltige Energieversorgung – wobei auch Verknüpfungen zu den anderen Themenfeldern sichtbar wurden. Die Diskussionen bezogen sich auf konkrete Quartiere, Standorte und Projekte, während übergeordnete gesamtstädtische und regionale Ansätze den Podiumsrunden vorbehalten blieben. Unterschiedliche räumliche Situationen, von urbanen Zentren bis zu ländlich geprägten Räumen, wurden thematisiert, um die vielfältigen Anforderungen und Chancen der Mehrfachen Innenentwicklung zu berücksichtigen.

Podiumsdiskussionen: Umsetzungsstrategien und Perspektiven

Nach Abschluss der Workshops boten die Podiumsdiskussionen eine Gelegenheit zur Reflektion und Zusammenführung der Ergebnisse. Professor Bernd Scholl, der als Beobachter, während der Workshopphase durch die Gruppen wanderte, präsentierte die zentralen Erkenntnisse und setzte diese in einen regionalen Kontext. Dabei wurden strategische Ansätze, der Unterstützungsbedarf auf verschiedenen Ebenen (von der Gesamtstadt bis hin zur Landesebene) sowie Instrumente und Fördermöglichkeiten beleuchtet.

Das erste Podium fokussierte sich auf die Umsetzung vor Ort, wobei Potenziale, Grenzen und Lösungsansätze diskutiert wurden. Teilnehmer*innen wie Claudia Wieja (Bürgermeisterin Lohmar) und Frank Herhaus (Oberbergischer Kreis) brachten praxisnahe Perspektiven ein.

Im zweiten Podium standen Praxiserfahrungen, Instrumente und Strategien auf der übergeordneten Ebene von Kommune, Region und Land im Vordergrund. Mit Beiträgen von Brigitte Scholz (Stadt Köln), Regina Rosenstock (Rhein-Sieg-Kreis), Christoph van Gemmeren (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitalisierung des Landes NRW) und Wilhelm Natrup (ehem. Kantonsplaner Zürich) wurden insbesondere Fragen der Qualitätssicherung, Fördermittel sowie Kommunikations- und Akzeptanzstrategien erörtert.

Die Diskussionen konzentrierten sich auf Kernfragen wie: Wer setzt Qualitätsstandards fest? Welche Mehrwerte entstehen durch den Umbau im Bestand? Wie kann die Mehrfache Innenentwicklung effektiv kommuniziert werden, um Transparenz und Akzeptanz zu fördern? Die Beiträge lieferten nicht nur wertvolle Impulse, sondern auch Rückschlüsse für die Arbeit vor Ort, die nun in zukünftige Planungen und Projekte einfließen sollen.

Ausblick auf nächste Schritte

Die Veranstaltung endete mit einem zuversichtlichen Ausblick auf die nächsten Schritte: Der regionale und kollegiale Austausch soll weiter intensiviert werden, um voneinander zu lernen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Geplant ist die Erarbeitung regionaler Leitlinien, die als Orientierung für die Umsetzung der Mehrfachen Innenentwicklung dienen können, sowie die Schaffung neuer Angebote für Fachinputs zu spezifischen Themenfeldern.

Auch die Unterstützung bei der konkreten Umsetzung von Projekten bleibt ein zentraler Schwerpunkt. Das Regionalforum verdeutlichte eindrucksvoll, wie wertvoll der interdisziplinäre Dialog und die Zusammenarbeit verschiedener Akteur*innen für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung sind. Die praxisnahen Impulse und die offene Diskussion wurden von den Teilnehmenden durchweg positiv aufgenommen und eröffneten neue Perspektiven für eine nachhaltige und vielfältige Entwicklung der Region.

Die Veranstaltung war ein inspirierendes Beispiel für gelungenen Wissenstransfer und interkommunale Kooperation. Der Dialog wird fortgesetzt, um den gemeinsam eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen.

 

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