Nachrichten aus der Region Köln/Bonn
Tagebau Garzweiler
Die Verbandsversammlung des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler hat den Masterplan zur Entwicklung des zukünftigen Sees und seiner Nutzungskonzepte beschlossen. Der Plan legt die Grundlage für die Gestaltung des entstehenden Gewässers und seines Umfelds in den kommenden Jahrzehnten nach Beendigung des Tagebaus.
Nach etwa 30 Jahren wird der See seinen geplanten Wasserstand erreichen und eine Fläche von rund 2.200 Hektar bei einer Tiefe von etwa 165 Metern umfassen. Damit wird er zu den größten Seen Deutschlands gehören und nach dem künftigen Tagebausee Hambach das zweitgrößte künstliche Gewässer des Landes sein. Der See wird eine wertvolle, naturnahe und vielseitig nutzbare Landschaft in der Region bieten. In der unmittelbaren Umgebung des Sees leben rund 450.000 Menschen.

Umfassende Beratungen mit vielen Beteiligten
Die Ausarbeitung des Masterplans für die Nutzung des Sees begann Anfang 2024 und wurde vom Zweckverband in Zusammenarbeit mit den beteiligten Fachbüros sowie Fachleuten aus den Kommunen und Landesbehörden durchgeführt. Neben den Kommunen als Mitglieder des Zweckverbands waren auch die beratenden Mitglieder RWE Power AG und Region Köln/Bonn e.V. sowie verschiedene Verbände, Organisationen und Wirtschaftsvertreter in die Entwicklung des Plans eingebunden. Ebenso flossen die Ideen und Vorschläge der Bevölkerung durch zahlreiche Veranstaltungen und eine Online-Befragung in den Planungsprozess ein.
Angesichts des langen Entwicklungsprozesses ist es vorgesehen, dass der Masterplan nach etwa zehn Jahren als informelles Planungsinstrument überarbeitet wird. Für die kommenden Jahre existiert ein konkretes Handlungsprogramm mit Projekten, von denen sich einige auch als Zukunftsprojekte im Agglomerationsprogramm Region Köln/Bonn wiederfinden.
Strukturwandel im Rheinischen Revier und der Region
Für die Region Köln/Bonn ist ein erfolgreicher Strukturwandel im Rheinischen Revier, der mit dem geplanten Ende der Kohleverstromung ab 2030 einhergeht, unabdingbar. Dabei umfasst der Strukturwandel eine Fülle an Themen und Aufgaben, für die nachhaltige Lösungen geschaffen und umgesetzt werden müssen: Sei es bei der räumlichen Entwicklung (beispielsweise bei der Nachnutzung brachliegender Industrieflächen, die sich aus dem Ende der Kohleverstromung ergeben), im Bereich der Energie- und Wirtschaftswende und der damit verbundenen Ansiedlung neuer Unternehmen und Industrien sowie der Ausbildung neuer Fachkräfte u. a. m.
Mit dem Agglomerationsprogramm unterstützt und befördert der Region Köln/Bonn e.V. zahlreiche Zukunftsprojekte, die genau diese vielfältigen Aufgaben angehen und mit denen konkrete Maßnahmen vor Ort realisiert werden, die zu einem erfolgreichen Strukturwandel im Rheinischen Revier beitragen. Beispiele sind die Projekte „Konversion Kraftwerk Frimmersdorf“ (Programmlinie „Wirtschaftsflächen nachhaltig entwickeln“), „Blau-Grünes Band Garzweiler“ und „Zukunftsterrassen Elsdorf“ (beide Programmlinie „Regionale grün-blaue Infrastrukturen aufbauen, vernetzen und betreiben“), „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen“ und „Fit Green“ (beide Programmlinie „Energiewende verantwortungsbewusst und zukunftsfähig gestalten“) u. a. m.
Der vollständige „Masterplan Seeentwicklung Tagebau Garzweiler“ hat 186 Seiten und ist unter www.landfolge.de/seeentwicklung abrufbar.