Am Mittwoch, den 3. Mai 2023 war der Region Köln/Bonn e.V. gemeinsam mit dem Arbeitskreis Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Gast im Bergischen Energiekompetenzzentrum auf :metabolon, um die erste von insgesamt drei geplanten Werkstätten des Arbeitskreises durchzuführen. Im Fokus der Werkstatt stand das Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“.
Neben einer Geländeführung und Kurzbeiträgen der Mitglieder des Arbeitskreises wurde die Werkstatt durch zwei externe Fachvorträge ergänzt. Sven Fischer von der LUWE GmbH aus Erftstadt zeigt im Rahmen seines Vortrages mit dem Titel „Enkeltaugliches Wirtschaften als Innovationsmotor für KMU und Industrie“ auf, wie die LUWE GmbH Unternehmen dabei unterstützt und berät, im Einklang mit wirtschaftlichen und sozialökologischen Werten die nachhaltige Transformation zu gestalten. Um Unternehmen dabei zu unterstützen, hat die LUWE GmbH das interaktive Webtool caia entwickelt. Das Tool unterstützt KMU auf kompakte und zugängliche Weise dabei, Nachhaltigkeit als unternehmerische Aktivität zu verstehen.
Im Anschluss daran referierten Paul Szabó-Müller (Hochschule Ruhr West) und Michel Neuhaus (WiN Emscher-Lippe) zum Projekt Prosperkolleg über „Nachhaltiges Wirtschaften mit Circular Economy: Ansatzpunkte in KMU und in der Wirtschaftsförderung“. Im Rahmen ihres Vortrages zeigten die beiden Referenten auf, weshalb das Thema Circular Economy ein wichtiges Thema für die Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung ist. So vereint Circular Economy als nachhaltiges Wirtschaftskonzept ökonomische Potenziale mit ökologischen Zielsetzungen und bietet auf regionaler Ebene die Chance, Wirtschaftswachstum unabhängig(er) von Ressourcen- und Energieverbrauch zu generieren. Zudem adressiert Circular Economy aktuelle Problemlagen der Unternehmen (insbesondere KMU), wie beispielsweise Rohstoffsicherheit, Energieversorgung, Fachkräftemangel und vulnerable Lieferketten. Somit stößt die praxisbezogene Einführung und Umsetzung von Circular Economy regionalwirtschaftliche Transformationsprozesse an und bietet die Chance, sich als Wirtschafts- und Lebensstandort resilienter und zukunftsfähiger aufzustellen.
Im Anschluss an die beiden Vorträge stellten Dr. Yvonne Hilgers und Dr. Bettina Knothe vom Bergischen Abfallwirtschaftsverband die Projekte :metabolon und :bergische rohstoffschmiede im Rahmen eines Geländerundgangs detailliert vor. Daran anschließend stellten die Mitglieder des Arbeitskreises Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung im Rahmen von maximal fünfminütigen Kurzbeiträgen dar, wie sie das Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“ bereits bearbeiten und auch, mit welchen Herausforderungen sie dabei konfrontiert sind. Aus den Beiträgen entstand ein produktiver Austausch unter den Mitgliedern des Arbeitskreises und den Referierenden.
Die nächste Werkstatt wird Ende August 2023 stattfinden und sich mit dem Thema „(Erneuerbare) Energien und Infrastruktur“ beschäftigen. Die dritte Werkstatt wird im September 2023 in Kooperation mit der KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH veranstaltet und sich mit dem Thema „(Internationale) Fachkräfte“ auseinandersetzen.
:metabolon und :bergische rohstoffschmiede
Früher war die Leppe Deponie eine reine Mülldeponie, heute zählt das Entsorgungszentrum zu den modernsten Entsorgungsstandorten Europas und ist Referenzort eines internationalen Fachpublikums. Durch das NRW-Strukturprogramm Regionale 2010 wurde der Deponie ein neues Gesicht verliehen und der Standort zum Forschungs- und Innovationszentrum :metabolon für Stoffumwandlung und Umwelttechnologien ausgebaut. Das Projekt :metabolon integriert zum einen vorhandene Kompetenzen, entwickelt diese weiter und setzt sie neu in Szene. Basierend auf dem systematischen Gedanken der Kreislaufwirtschaft, wird das Projekt mit der :bergischen rohstoffschmiede im Rahmen der REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand konsequent weiterentwickelt.